11.11.2022 (Freitag, Tag 69) Mapua-Greymouth

Zum letzten Mal geniessen wir das Frühstück und die Gesellschaft von Sharon. Am Tisch sitzt heute auch ein französisches Paar, welches gestern Abend völlig gerädert im B&B ankam.
Es war wirklich eine entspannende Zeit hier und dank des schönen Wetters konnten wir viel unternehmen. Wir verabschieden uns herzlich von Sharon und Toby und verlassen die Tasman Bay. Als erstes müssen wir wieder mal tanken. Offenbar sind die Tankstellen auf unserer heutigen Strecke dünn gesät. Auf der „6er“ fahren wir in südwestliche Richtung. Und es scheint sich zu bewahrheiten, bald hat es höchstens noch kleine Weiler, alle ohne Tankstelle aber doch recht viel Verkehr. Die Strasse führt zwischen hohen Hügeln durch. Auch hier ist Holzindustrie vorherrschend.

Einzelne Hügel leuchten gelb, da die Erstvegetation nach der Rodung Stechginster ist. Von diesem Jät gibt es mehrere Sorten, einige sind extrem stachlig.

Meist führt die Strasse dem Fluss entlang, deshalb kommt heute Peter in den Genuss, etwas Rallye zu fahren. Ab Glenhope verlassen wir den Flusslauf nicht mehr bis Westport. Anfangs geht es entlang des Hope Rivers, anschliessend mündet von Osten der Buller River ein. Das ganze entwickelt sich zu einer regelrechten Schlucht. Wiederum gibt es einige Erdrutsche entlang der Strecke und damit verbunden Baustellen mit Ampeln. Peter muss oft recht grossen Steinen ausweichen, die auf der Strasse liegen. Es ist nicht ganz ungefährlich und man macht sich so seine Gedanken, wann die wohl runtergefallen sind ?

Um wenigstens eine Spur entlang des zu sichernden steilen Hangs öffnen zu können, haben sie hier eine ganze Containerwand hingestellt. Herunterkommendes Geröll kann so aufgefangen werden.

In der Upper Buller Gorge werden einige Aktivitäten angeboten wie Jetboat-Fahrten, Hängebrücken überqueren etc. natürlich nur gegen Eintritt. Man hat kaum Gelegenheit, die imposante Schlucht „nur“ zu besichtigen.

In der Lower Buller Gorge, wo der Fluss bereits etwas breiter ist, gibt es wieder einige Lookouts entlang der Strasse, die auch ganz schön sind und wo wir uns ein paarmal die Füsse vertreten.
Manchmal muss die Strasse einspurig geführt werden in den Buller River Gorges.

Kurz vor Westport geht das Land auf. Wir kommen auf eine Ebene, der Buller River wird breit und mündet dort schliesslich ins Meer.
Westport bietet nicht sehr viel ausser ein paar Cafés, welche jedoch an der Hauptstrasse liegen und nicht etwa am Ufer. Kaffee und Snack zum Zmittag und weg sind wir wieder. Wir haben immer noch ca. 100km vor uns entlang der Westküste Neuseelands. Die letzten 40km befinden wir uns auf einer richtigen Küstenstrasse, sehr gewunden. Jede Bucht muss umfahren werden, für Brücken sind sie dann doch zu breit.

Das Meer ist rauh hier, es hat wieder mächtige Wellen mit grossen Schaumkronen und der Gezeitenunterschied ist auch hier eindrücklich. Vor der Küste hat es viele einsame Felsen, ähnlich der Südküste Australiens, welche natürlich sehr fotogen sind.

Bei Punakaiki parkieren wir unser Auto, denn hier befinden sich die Pancake Rocks.

Vor 30 Millionen Jahren übereinander geschichtete Ablagerungen wurden durch eine Landhebung an die Oberfläche gehoben. Wellen, Wind und Regen ausgesetzt erodieren die Felsformationen.

Ein super angelegter Rundweg führt durch die bizarre Landschaft. Von verschiedenen Plattformen aus hat man einen direkten Blick in die tosenden Brandungslöcher.

Man muss manchmal ein wenig warten, bis das Wasser bzw. feiner Sprühnebel durch die Blowholes spritzt. Wir haben das Glück, bei Flut dort zu sein, da ist es am Eindrücklichsten.

Von einer Plattform aus sehen wir Delphine schwimmen, toll!! Auf den Felsen nisten Taras (Seeschwalben). Wir sind begeistert von diesem Rundgang, für den sie nicht mal Eintritt verlangen.

Von hier aus sind es nur noch wenige Kilometer bis zu unserer neuen Bleibe. Ein- und Ausfahrt direkt an der Strasse, an der die Autos und Lastwagen mit an die 100 kmh durchbrettern, Kamikaze!!
In der Unterkunft hört man allerdings nichts vom Verkehr, denn das Meer brandet so stark ans nahe Ufer, das übertönt alles. Die Aussicht aus unserem Cottage ist phänomenal. Jan heisst uns herzlich willkommen und erklärt uns alles Nötige (sprich jeden einzelnen Lichtschalter ;-))

Unser Gepäck lassen wir noch im Auto und fahren direkt nach Greymouth (weitere 15 km) fürs Nachtessen. Dieses Städtchen wird sogar per Eisenbahn angefahren und liegt an der Mündung des Grey Rivers ins Meer. Kaum steigen wir aus dem Auto, hören wir ein lautes Summen von Motoren. Wir können zwar nichts sehen, aber auf der anderen Seite des Flusses gibt es einen Speedway. Leider hat das Rennen schon um 16 Uhr gestartet, so dass wir nicht mehr die Chance haben, an diesem Stockcar-Race zuzugucken. Wir sehen bloss noch, wie die Karren wieder auf ihren Anhängern auf den Heimweg gehen und das nächste Rennen ist erst Ende nächster Woche.

Abendessen: Speights Ale House, Greymouth
Unterkunft: Breakers Boutique Accommodation, Greymouth