20.10.2022 (Donnerstag, Tag 47) Transfer Australien – Neuseeland

Achtung: Heute ist Transfertag, viel Text, wenig Bilder.

Unser letzter Tag in Australien bricht an. Es war leider wiederum eine unruhige Nacht. Mein Husten und Halsweh wird statt schwächer eher stärker. Hätte wohl doch zum Doktor sollen hier in Sydney. Tja, jetzt gibt’s statt dessen Paracetamol. Hoffentlich überstehe ich den Flug einigermassen. Schliesslich hat Neuseeland die Covid-Einschränkungen als allerletzte gelockert und man muss erst seit kurzem keine Maske mehr tragen. Ich werde eine tragen, dass ist sicher.😷 Schnell machen wir noch einen Selbsttest, dieser ist zum Glück negativ.👍

Gepackt haben wir bereits gestern, damit es heute Morgen keine bösen Überraschungen gibt bezüglich der Platzverhältnisse in den Koffern. Um 10 Uhr müssen wir den Mietwagen zurückgeben am Flughafen, also wollen wir spätestens um 9 Uhr abfahren. Es könnte ja noch Morgenverkehr haben und volltanken müssen wir auch noch. Wir verabschieden uns herzlich von den beiden warmen😉 Gastgebern im Medusa, welche uns noch helfen, die Koffern die Treppen hinunterzutragen. Das Auto hat Peter vorher im Parkhaus des Holiday Inn geholt und die 105 AUD bezahlt für die 3 Tage. Zum Glück hat es direkt vor dem Medusa einen Parkplatz gehabt heute Morgen.

Wir machen es wie immer, Peter fährt und ich dirigiere, wo durchfahren und welche Spur etc. Er hat eine Tankstelle ausgemacht, wo er tanken möchte. Leider stellt sich heraus, dass es diese Tankstelle nicht mehr gibt. Deshalb muss sofort eine Alternative her. Zu weit in die falsche Richtung wollen wir nicht fahren und alle Tankstellen, die an der Strasse liegen, sind auf der anderen Strassenseite. Bei mehrspurigen Strassen eine schiere Unmöglichkeit, einfach abzuzweigen. Aber Peter wird jetzt etwas nervös und biegt in einem günstigen Moment trotzdem ab. Geschafft! Tank voll.

Ganze 3’672 km haben wir mit dem Renault Koleos im Süden Australiens abgespult

Nun diretissima zur Rückgabe des Autos. Wir schaffen es ziemlich pünktlich kurz vor 10 Uhr. Wir geben der Dame am Schalter noch ein paar Rückmeldungen zum Renault und fragen sie dann, wie wir nun von hier zum Internationalen Flughafen kämen. (Mietwagen-Rückgabe war aus mir unerfindlichen Gründen am Inland-Flughafen, der zwar daneben liegt, aber trotzdem zu weit weg ist, um ihn zu Fuss zu erreichen.) Sie meint, gleich dort drüben gebe es einen orangen Shuttle-Bus, der uns gratis dorthin bringe. Also marschieren wir guten Mutes hinüber, wo sie hingezeigt hat. Es warten dort auch einige andere Leute. Eigenartig ist aber, dass es kein einziges Hinweisschild hat auf diesen Shuttle. Tatsächlich fahren immer wieder kleine Busse vor, die Leute einladen, aber kein oranger. Wir denken, dass wir wohl den Bus um 10 Uhr verpasst haben und nun erst wieder einer um 10:30 Uhr fährt. Also warten wir und warten…Um 10:35 immer noch kein Bus. Schei…Die Zeit wird also langsam knapp für unsern Flug, der um 11.55 abheben soll. Wir spekulieren hin und her, was wir unternehmen sollen. Zug? Aber wann würde der fahren? Taxi? Wohl eher teuer. Trotzdem schnappen wir uns schliesslich ein Taxi. Die Haltestelle für den orangen Shuttle-Bus haben wir nämlich schliesslich um die Ecke entdeckt, überhaupt nicht dort, wo die nette Dame von der Autovermietung gesagt hat. Aber eben, alle halbe Stunden würde heissen, erst um 11 Uhr wieder einer.
Das Taxi hat tatsächlich einiges abgesahnt, aber wir kommen immerhin noch kurz vor 11 Uhr am Check-In an. Da die Dame von uns noch einiges an Informationen benötigt, dauert auch diese Aktion lange und so müssen wir schliesslich mehr als stressen, um um 11:15 Uhr am Gate zu stehen. Zoll- und Sicherheitskontrolle kommen ja erst noch. Und es kommt, wie es kommen muss, ich werde auserkoren für einen Drogencheck. 😛Die Dame möchte, dass ich noch weiss was lese, bevor sie mit der Untersuchung beginnt. Ich weise sie jedoch darauf hin, dass wir unsern Flug erreichen wollen und ich keine Zeit hätte, das zu lesen. Sie solle anfangen. Nach dem Körpercheck muss ich jeden Reissverschluss meiner Handtasche aufmachen und sie geht mit dem Drogenscanner in jedes einzelne Fach. OMG!!!
Zu guter Letzt ist punkto Drogen wenigstens alles ok😇, doch haben sie meinen Rucksack zur Seite genommen. Irgendwas soll da nicht stimmen. Ich warte also weitere wertvolle Minuten, es ist bereits 11.10 Uhr. Auf diesem speziellen Förderband liegen aber vor mir noch weitere zwei Taschen, die eine nach der anderen von einem Beamten zum Eigentümer gebracht werden. Alles wird ausgeräumt, manchmal ist es wegen einer Flüssigkeit, die noch drin ist oder sonst irgendwas. Anschliessend, wenn das corpus delicti gefunden ist, geht die Tasche ein zweites Mal durch den Scanner. Dauert eeeeeewig.🙄 Schliesslich bin ich dran. Der Mann sucht und sucht und ich kann mir nicht vorstellen, was es sein könnte. Er packt alles aus und legt den Rucksack, die Bauchtasche und den Inhalt in zwei dieser Plastikbehälter. Wieder durch den Scanner. Rucksack und Bauchtasche kommen wieder nicht durch. Schliesslich rückt er raus und sagt, es habe irgendein Messer dort drin. Ich glaube es nicht!🙈 Nach drei internationalen Flügen ohne Probleme bleibe ich wegen eines Minisackmessers in Sydney hängen. Kaum ist dieses konfisziert, wandern die beiden Taschen erneut durch den Scanner. Clean! Endlich! Wir sind mit unsern Nerven am Ende, von Kaffee und Frühstück am Flughafen weit entfernt und vom Gate auch. Als wir dort ankommen, ist die ganze Halle noch voller Leute. Das Flugzeug sei zu spät gelandet, alles verzögere sich um eine halbe Stunde, bla bla bla.😳

Schliesslich sind wir mit einer Stunde Verspätung abgeflogen nach Auckland. Da wir als letzte eingecheckt haben, bekamen wir die hintersten Plätze – ohne Fenster. Zuerst ein kleiner Dämpfer, aber im Nachhinein gar nicht so schlecht gewesen.

Ich habe mit meiner Viruserkrankung praktisch drei Stunden geschlafen oder an die Wand gehustet.

Bei der Landung war es praktisch schon dunkel, da sie in Neuseeland nochmals zwei Stunden Zeitverschiebung haben. Insgesamt sind es nun 11h zur Schweiz. Es werden wohl noch 12h werden, wenn in Europa auf Winterzeit umgestellt wird.

Falls jemand bis hierher gelesen hat, wow: was für eine Ausdauer.😅
Die ganze Story hat ihr Ende aber noch nicht gefunden. Im Flugzeug mussten wir eine Erklärung ausfüllen bezüglich Einfuhr von Esswaren, Kontakt mit Tieren etc. Wir haben brav ausgefüllt, dass wir in den Nationalpärken Australiens herumgewandert seien, wo es bekanntlich Tiere hat und dass wir Wanderschuhe im Gepäck hätten. Nach der Zollkontrolle, wo unsere Schweizerpässe natürlich wieder nicht elektronisch erfasst werden können und wir an einem speziellen be“frau“ten Schalter vorbei müssen, geht es weiter zur nächsten Kolonne. Dort wird diese Erklärung angeschaut, man wird kurz zu den heiklen Punkten befragt und man bekommt eine Schlange zugewiesen, wo man erneut wartet. Die einen können wieder zu einem Röntgenapparat, wir aber müssen nun wegen unserer Angaben dort anstehen, wo das Gepäck auseinander genommen wird. Vielleicht kennt jemand die TV-Sendung „Boarder Patrol NZ“. Immer wieder spannend, was Leute so einführen möchten.😖Nun sind auch wir soweit. Das ganze dauert natürlich ewig, je nachdem, was die Leute so dabei haben. Aber es ist auch unterhaltsam. Viele müssen mit ihren Schuhen durch ein Desinfektionsbad, manchmal werden Schuhe auch vom Personal gewaschen, getrocknet und dann in einen Plastiksack abgefüllt.👟 Zelte werden ausgepackt, der Zeltboden kontrolliert auf Erde, Dreck etc.🏕 Dito bei Fahrräder mit Stollenpneus.🚲

Unsere Wanderschuhe werden als sauber befunden, bekommen aber einen Kleber und müssen separat durch die Röntgenmaschine.

Endlich haben auch wir’s geschafft und stehen auf neuseeländischem Boden. 💪🏼😀
Der Rest ist schnell erzählt: Mietwagen fassen🚘, sich durch Auckland zur Unterkunft bewegen,🛣 wo wir von Bart und Theres, unseren neuen Hosts herzlichst empfangen werden. Das Apartment ist der Hammer und das Highlight des Tages. Wir haben aber eigentlich noch immer sozusagen nichts im Magen ausser des Flugzeug-Snacks. Also eigentlich gleich wieder Aufbruch zu Fuss in ein ital. Restaurant, bevor es dort nichts mehr zu essen gibt. Es ist unterdessen schon gegen 21 Uhr.🍕🍝

Abendessen: Non solo, Auckland
Unterkunft: Ascot Parnell, Auckland