29.07.2020 (Mittwoch, Tag 14) Caldeiras auf São Miguel

Wir fahren nach dem Frühstück auf der Autobahn Richtung Ponta Delgada, biegen dann aber bald rechts ab, um über die Berge an die Nordküste São Miguels zu gelangen. Bei Ribeira Grande liegen etwas erhöht alte Thermen. Dort kann man auch parkieren, doch ein Filmteam macht gerade Aufnahmen. Deshalb sind die Parkplätze rar, bzw. wir immer noch zu anständig, um irgendwo am Strassenrand oder wo es sonst grad Platz hat unsern Mazda hinzustellen. Etwas weiter die Strasse rauf trauen wir uns dann doch, ihn auf einer verdorrten Wiese zu parken. Von hier aus ist wieder eine Wanderung geplant, zu einem Wasserfall. Zuerst geht es einer gepflästerten Strasse entlang ansteigend zum Wald hinauf. Die Sonne ist schon recht warm. Am Strassenrand hat es Schilder, die einen warnen vor CO2-Ausstoss. 😱Man solle möglichst nicht an Ort verharren.

Achtung, ausströmendes CO2!

Das ganze Gebiet ist noch vulkanisch aktiv hier; keine Ausbrüche, aber da und dort Dampfaustritt, Fumarolen oder eben heisse Quellen. Entlang eines fetten Rohrs geht es bei leichtem Gefälle durch dschungelartigen Wald.

Der coole Weg entlang des Wasserrohrs wird uns zu einem Wasserfall führen

Es macht Spass, mal geht es links der Röhre, dann muss man über eine Holzkonstruktion auf die rechte Seite klettern. Dann biegen wir ab und laufen über Gitterroste auf dem Rohr über Bäche und Schluchten bis zu einer steilen Metalltreppe.

Nach der Powerstation beginnt die Schlucht

Man hört das Wasser tosen: wir sind beim Wasserfall „Salto do Cabrito“ angelangt. Er ist ca. 40m hoch. Weit unten sehen wir Leute baden. Also schnell hinunter, genug heiß ist es definitiv. 😛

Vorsichtig klettern wir über die Steine am Ufer des Baches zum Becken, wo die Wassermassen herunter kommen. Es ist schwierig, sich dort umzuziehen, doch Peti funktioniert als Garderobevorhang und bald heißt es für mich nur noch die Bauchnabelgrenze zu überwinden. Ahhh!

Herrlich! Hoffentlich kann ich die Kühle etwas bewahren auf der weiteren Wanderung.

Nach der wunderbaren Abkühlung geht unsere Wanderung zurück zum Ausgangspunkt, allerdings auf anderem Weg. Schon bald läuft uns der Schweiß in Strömen runter. All die Höhemeter müssen wieder überwunden werden. Der breite Fahrweg ist steil und staubig. Hinter einer dichten Hecke aus wildem Ingwer muss sich ein riesiger Kiesabbau befinden. Zum Glück hören wir die Bagger und Lastwagen nur. 1-2mal verlaufen wir uns noch, da wir nicht auf einem offiziellen Wanderweg gehen, glücklicherweise merken wir es immer relativ schnell.

Gegen 15 Uhr sind wir wieder beim Auto. Gerne lassen wir es nun beim Restaurant bei den ehemaligen Thermen gut gehen. Essen und Service sind super. Eine Abteilung aus dem Altersheim ist auch grad zu Besuch.

Neben dem Becken stinkt es schweflig faul, im prima Restaurant nebenan ist davon zum Glück nichts zu riechen

Anschließend fahren wir zur Caldeira velha. Dort soll man in kleinen Hot Pools baden können. Die Fahrt dauert nur 10 min. Bald stehen wir mit gepacktem Baderucksack am Eingangstor. Doch welche Enttäuschung: wegen Covid ist das Baden untersagt, man kann die Anlage nur besichtigen. Die paar € geben wir trotzdem aus. Es hat mehrere kleine Becken und alles ist sehr gepflegt.

Caldeira Velha, leider nur zu besichtigen. Baden ist wegen Corona nicht erlaubt.

Sogar WCs und Umziehkabinen gibt es sowie ein kleines Museum inkl. Giftshop. Ein größerer Pool ist nicht zugänglich, das Wasser ist dort zwischen 60° und 100°. Ausserhalb der Abschrankung hat es ganz kleine fingergrosse Quellen, wo das Wasser nur 1cm hoch rausspringt. Ideal zum Testen der Temperatur:😝🥵 fast den Finger verbrannt.

Weiter geht es das Passsträsschen hinauf. Peti genießt die Kurven, als sässe er auf seinem Motorrad. Gut, dass er die 3€ mehr/Tag ausgegeben hat für ein rassigeres Wägeli, macht schon mehr Freude. Unterdessen nieselt es und die Wolken hängen immer tiefer. Ob wir unser Ziel, den Lagoa da Fogo überhaupt noch sehen werden bei diesem Nebel?

Am Passsträsschen zum Lagoa da Fogo mit Blick zurück auf Ribeira Grande

Leider ist es nichts mehr geworden mit dem Feuersee. Auf der Webcam haben wir nachgesehen, ob er überhaupt mal aus den Wolken rauskam. Fazit: Ca. 3x/ Monat. 😕

Etwas weiter oben war der Nebel noch dicker, schade. Wir probieren es vielleicht nochmal mit dem Feuersee

Na ja, morgen oder übermorgen ist auch noch ein Tag, und es sind nur 15min vom Hotel aus. Über eine rua secondaria fahren wir runter ins Dörfli. Ist wahrscheinlich schneller, aber auch viel staubiger und die ganzen Landwirtschaftsfahrzeuge kommen uns entgegen. Hier werden viel Mais, aber auch Süßkartoffeln angepflanzt, ebenso Yams, Ananas und auf dieser Insel noch Tee.

Nach der Dusche geht es wieder ins Poolbistro zum Nachtessen. Der Kellner meint, es sei morgen schlecht Wetter, wenn die See so rau sei. Die Wettervorhersage ist auch seiner Meinung, wir werden ja sehen.

Mittagessen: Caldeiras
Nachtessen und Uebernachtung: CalouraResort, Água de Pau