26.09.2022 (Montag, Tag 23), Adelaide

Das Majestic Roof Garden ist ein ruhiges Hotel, wir haben gut geschlafen. Wir waren aber auch müde nach den Flügen und der späten Ankunft. um 8 Uhr aufstehen am Morgen fällt nicht grad leicht, da wir wieder einen kleinen Jetlag haben von eineinhalb Stunden.
Fürs Frühstück müssen wir an der Reception zuerst einen Voucher holen, die Menüauswahl ist nicht grad überwältigend. Eigentlich ist es das dürftigste Frühstück in Australien, das wir bis jetzt bekommen haben. Tja!

Das Wetter wechselt von einer Minute zur nächsten. Vom Zimmer aus sah ich ein paar Sonnenstrahlen, drei Minuten später sitzen wir im Restaurant und es regnet, was das Zeug hält. Wir sind also auf alles gefasst, als wir uns auf die Socken machen um Adelaide zu entdecken. Gleich um die Ecke sind wir in der Einkaufsstrasse. Es ist eigenartig, wieder in einer Grossstadt zu sein mit all den Läden, den vielen Leuten auf der Gasse und überall. Masken werden hier noch häufiger getragen als „auf dem Land“, im ÖV wurde die Maskenpflicht erst vor einer Woche abgeschafft.

Kunst im öffentlichen Raum gefällt uns immer besonders.

Grundsätzlich trifft man ja in allen Städten der Welt mittlerweile auf die gleichen Läden, das ist in Adelaide nicht anders. Das Auslage variiert natürlich, da hier der Sommer vor der Tür steht. Da wir eh keinen übrigen Platz in unserem Gepäck haben, können wir auch nichts kaufen und kommen weniger in Versuchung, noch ein Schnäppli zu machen im Ausverkauf des Wintersortiments. Geschockt bin ich dann doch ein bisschen, als ich in einer Ecke des Warenhauses bereits Christbäume und -kugeln entdecke. Das ist ja noch früher als bei uns.

26. September, „nur“ noch 3 Monate bis Weihnachten!!

Auch in Adelaide stehen zwischen den Hochhäusern, den modernen Bauten noch alte Gebäude, die einem wie aus dem Spielzeugkatalog vorkommen. Einige werden wohl noch ein Weilchen überleben, sie wurden renoviert. Es gibt einige Shopping-Arkaden, wo sich verschiedene Boutiquen, aber auch alte Handwerker nebeneinander finden. Man sieht aber auch viele geschlossene, abgeklebte Schaufenster. Nicht alle kamen gut durch die Corona-Krise.

Ältere Shopping-Arkade mit einfachen Läden, aber auch gehobeneren Boutiquen

Wir machen einen Abstecher zum i, sprich Visitor Center, was sich aber als Flop herausstellt. Immerhin wissen wir jetzt, dass wir im innersten Zentrum der Stadt kostenlos Tram fahren können und es zwei Buslinien gibt, mit denen man auch gratis eine Runde machen kann. Und so schnappen wir uns an der nächsten Ecke ein Tram und fahren damit an die Endhaltestelle, zum Botanischen Garten. Von dort ist es nur noch ein Katzensprung zum Eingang.
Kaum hat man das Tor durchschritten, ist man in einer anderen Welt. Der Lärm wird abgelöst von Vogelgezwitscher.

Grosszügig angelegter Botanischer Garten mit riesigen, alten Bäumen, Pavillons, Bächlein und Tümpeln
Einmal mehr sind wir begeistert von der Pflanzenwelt.

Es hat am Montag nicht viele Leute da und man merkt schon, dass erst Frühling ist. Überhaupt: es ist kalt!!! 🥶 Wir haben zwar unsere warmen Jacken an, aber Kappe und Handschuhe trauten wir uns nicht anzuziehen. Genau das hätten wir jetzt grad gerne dabei und nicht im Koffer. Also suchen wir nach dem nächsten Café oder Restaurant, um uns dort ev. etwas aufwärmen zu können. Nun, auch da herrscht noch ein wenig Winter, vieles ist noch geschlossen. Statt der normalen Toiletten haben sie Toi-tois hingestellt, weil sie noch „upgegradet“ würden. Herrlich, diese Wortwahl, bei uns würden sie renoviert oder erneuert, hier bekommen sie ein Upgrade.
Schliesslich finden wir noch ein Bistro, das etwas zu Essen und Trinken anbietet. Aber man sitzt draussen neben dem Heizpilz und ist wieder gefordert, dass einem die Vögel nicht die Hälfte des Zmittag wegstehlen.

Schlau und frech sind sie. Da könnten unsere Spatzen noch was lernen

Zum Glück hat die Sonne doch ein bisschen Erbarmen mit den beiden Gfrörlis aus dem heissen Broome. Wir können doch noch einige Fotos mit blauem Himmel und offenen Blüten drauf schiessen.

Japanischer Kirschbaum, überaus beliebtes Fotosujet

Nach dem Botanischen Garten sind wir etwas ausgelatscht und machen deshalb mit einem der Gratisbusse eine Runde. Wir merken aber bald, dass dies nicht wirklich eine Sightseeing-Tour ist und so steigen wir im Einkaufsviertel wieder aus. Peter überlegt, ob er noch zum Coiffeur soll, bei ihm wäre es langsam an der Zeit. Deshalb halten wir Ausschau nach Hairdressern. Es wird dann aber nichts draus.

Weil wir noch keinen Reiseführer von der Südküste haben, wollen wir uns vor Ort damit eindecken. Im „am besten“ angepriesenen Buchladen gibt es nichts Gescheites, worauf wir die Strasse überqueren und – vor einem Kartenshop stehen. Wir hätten nicht gedacht, dass sich das noch rentiert. Der Typ, der ihn betreibt, ist bestimmt schon 75 Jahre alt, aber total Fan seines Metiers (und er hört regelmässig Schweizer Classic Radio 😀) und seeehr kommunikativ. Er kann zwar fast nicht mehr stehen, geschweige Treppen steigen, weil ihn vermutlich die Hexe angeschossen hat. Aber nichts desto trotz gibt er nicht auf, uns davon zu überzeugen, dass Karten einfach besser als alle Garmins, Navis, GoogleMaps etc. seien. Peter kauft ihm dann tatsächlich für seine Bemühungen eine Karte ab.

Mittlerweile ist es schon früher Abend. Museen etc schliessen oft schon um halb 4 Uhr und auch viele Läden bereits um 5 Uhr. Nach dem kleinen Zmittag beschliessen wir, das Nachtessen etwas früher zu planen. Im Italiener gleich neben unserem Hotel reservieren wir einen Tisch. Als wir eine Stunde später dort eintreffen, haben sie allerdings keinen freien Tisch und quasseln etwas von „sort of a light booking, sorry“. Wir sollen in einer Viertelstunde nochmals kommen.😡 In der Hotellobby – mit Wifi – vertrödeln wir diese Zeit und können dann doch noch Lasagne und Risotto zum Znacht geniessen.

Abendessen: Da Giorgio, Adelaide
Unterkunft: Majestic Roof Garden Hotel, Adelaide