18.09.2022 (Sonntag, Tag 15) Exmouth – Karijni NP

Um es vorwegzunehmen: Wir starten im Termitenland und landen im Termitenland. Anfangs sind die Hügel ockerbraun, am Ende haben sie ein dunkles Rotbraun. Dazwischen liegen 650km – ohne Termitenbauten. Dafür sind sind 8 Stunden Fahrt vorgesehen.

D.h. wir müssen früh starten, um vor dem Eindunkeln am Zielort zu sein. Zum letzten Mal geniessen wir das feine Morgenbuffet mit Meerblick und verabschieden uns von diesem Luxusresort.

Nachdem ich mich gestern ziemlich schlecht gefühlt habe, bin ich heute topfit. Vermutlich war ich nervös ob der angesagten 650km. Ich übernehme zuerst das Lenkrad. Zuerst geht es aus der Exmouth-Bucht zurück Richtung Süden, damit wir wieder auf den Highway Nr.1 kommen. Nach 200km bin ich schon 3x abgebogen, Peti ist fast ein bisschen neidisch. Wir tanken ein erstes Mal beim Nanutarra Roadhouse. Der Karijini NP befindet sich im Landesinneren, d.h. wir fahren nun lange Richtung Osten.

Schöne Aussichten: etwa so gestaltet sich die Fahrt, nicht mal einen Namen gibt es für einige Abschnitte.

Es wird zunehmend hügelig und kurviger. Wohl deshalb hat es immer mehr Motorräder unterwegs. Diese haben alle Reservekanister mit im Gepäck, da die Tankstellen so dünn gesät sind. Nach 4 Stunden machen wir Fahrerwechsel, damit Peti auch was von den Kurven hat. Wir kommen flott vorwärts, obwohl wir nun sogar auf nichtasphaltierter Strasse fahren.

30 km Gravel Road. Hier heisst es immer besonders, den Schlaglöchern, bzw. Steinen auszuweichen

Fast mit gleichem Tempo können wir weiter Kilometer fressen. Schon von Weitem sieht man jeweils, wann ein Auto entgegenkommt, da alle eine Staubwolke hinter sich herziehen.

Weit entfernt sieht man plötzlich eine riesige Staubwolke. Beim Näherkommen wird uns klar, dass der Staub von einer Mine stammt.

Staub einer Erzmine in der Nähe von Tom Price

Mit ganz grossem Geschütz sind sie dort am Werk. Obwohl Sonntag ist, wird gearbeitet. Eisenbahnschienen kommen von überallher. Alle führen hinunter ins Tal, wo auch das Städtchen Tom Price liegt. Hier befindet sich unsere letzte Tankstelle vor dem Karijini NP. Der Preis ist in dieser abgelegenen Gegend dementsprechend hoch. Aber dafür haben sie Petis Lieblingseistee in alter Rezeptur (Arizona mit richtigem Zucker drin, nicht mit Sweetener). Hier erfahren wir auch, dass in diesen Minen Eisenerz abgebaut wird. Gleich neben der Tankstelle kann man einen dieser Minendumpers anschauen. Einfach gewaltig!!

Minen-Dumper bei Tom Price

Wir sind zeitlich gut dran, bis zum Park geht es nun nur noch ca. 2 Stunden. Wir sollten also ca. halb 5 Uhr dort sein. Gleich nach Tom Price hat es einen RIP-Lookout. Ganz speziell. Auf dem Hügel oben hat es alles Steinhaufen in Gedenken an Verstorbene.
Wir fahren am zweithöchsten Berg Australiens, Mt. Bruce (1235 mü.M.) vorbei bis zum Karijini Eco Retreat, unserer nächsten Unterkunft im Outback für 3 Nächte. Mitten im Karijini NP hat man 40 komfortabel ausgestattete Safari-Zelte und ein kleines Restaurant errichtet. Wir erhalten gleich das zweite Zelt hinter der Reception, sehr praktisch. Man hat uns darauf aufmerksam gemacht, dass es auch im Camp Schlangen und Dingos habe, man solle auch nachts aufpassen. JUHUI!! Da sind wir froh, unsere Fusswege kurz halten zu können.

Safari-Zelt mit Ensuite-Klo/Dusche im Karijini Eco Retreat

Jedes Zelt ist nach einer Pflanze der Gegend benamst. Wir kennen die Art Zelt bereits von vorherigen Reisen nach Tansania und den Galapagosinseln.

Unser Luxus-Zelt von innen

Bevor es dunkelt, können wir noch das Nötigste auspacken und aufs Klo gehen.  Was für eine Überraschung, ich werde dort schon erwartet.

Schwieriger 1. Klogang. Die Fröschchen lassen sich nicht vom Rand entfernen, sondern verkriechen sich unter dem WC-Rand. Sie sind ungefährlich, werden offenbar auch entfernt, kommen aber immer wieder.

Im Freiluft-Restaurant geniesst Peti zum ersten Mal Kängurufleisch. Sie haben hier eine erstaunlich gute Küche, innovativ, für alle etwas dabei. Auch hier ist das Gemüse frisch und knackig. Man kann den Köchinnen zusehen, wie die Gerichte entstehen.
Um halb 9 Uhr liegen wir bereits in unseren Betten, es ist zapperduster. Licht ist zwar vorhanden, doch ungemütlich. Der Sternenhimmel ist hammermässig, wir können die Milchstrasse sehen.

Abendessen und Übernachtung: Karijini Eco Retreat