23.10.2022 (Sonntag, Tag 50) Waipoua Forest

Dank der Heizdecken und der Aircondition hatten wir eine wohltemperierte Nacht und soweit gut geschlafen. Esthers Husten ist am Abnehmen und hat uns so mehr Schlaf beschert. Ich stehe gegen 7 Uhr auf und beginne Blog zu schreiben, gestern Abend hatte wir keine Zeit dazu. Nur das mit dem ersten Kaffee wird nichts, weil die Kaffeemaschine kaputt ist. Aber Tee ist ja auch mal ein guter Starter.

Frühstück gibt es dann gegen 8:30 Uhr im Haupthaus am Fenster, wir sind noch die einzigen Gäste, das Honeymoonpaar ist bereits abgereist. Wir werden herzlich bewirtet und unsere Hosts Ann und Fiona scheinen unsere Gesellschaft zu schätzen. Gegen 10 Uhr nach einem reichlichen Frühstück und vielen Tipps gehen wir zurück zu unserem Häuschen und machen uns ready für den Tag, denn heute scheint die Sonne und somit ist Sonnencrème auftragen wieder mal ein Thema. Und etwas Food einpacken, denn es hat hier im Umkreis von 50 km keine Restaurants.

Unser erster Ausflug geht mit Auto über eine Naturstrasse in den in der Nähe liegenden Trounson Kauri Park, wo man auf einem Rundweg von ca. 45 Minuten den Regenwald wie auch die Kauri-Bäume erleben kann. Nachfolgend ein paar Bilder:

Vor Eintritt in den Kauri Loop-Walk die übliche Reinigungsprozedur. Unsere Schuhsohlen waren noch nie so sauber wie jetzt …
Teilweise ist der Baldachin der Bäume so gross und dicht, dass es richtig dunkel wird im Wald obwohl es bald Mittag ist. Das ist einer der vielen grossen Kauri-Bäume in diesem Park.
Diese Kauri Bäume haben je nach Alter stolze Durchmesser von bis zu 6 Metern und wachsen auf eine Höhe von 30 – 50 Meter. Typisch ist der oben enstehende Baldachin. Diese Bäume im Wald zu fotografieren ist nicht einfach, Ganzbild- Kauri Baum siehe Blog gestern von Esther.
Die Kauri-Bäume haben 2 Strategien, wie sie sich gegen Schädlinge wehren können, weglaufen ist ja keine Option. In einem ersten Schritt wird an der betroffen Stelle Harz ausgestossen um den Schädling zu vertreiben. Gilt vor allem für Pilze und Insekten.
Wenn die Produktion des Harzes nicht ausreicht, beginnt der Kauribaum einzelne Teile der Rinde abzustossen. Die fallen dann als Schuppen herunter und erzeugen die typischen Erhebungen über den Wurzeln. Dies macht er vor allem gegen Kletterpflanzen, welche sich an der Rinde festmachen wollen
Das ist das Schnittbild eines Kauri-Baumes in Nahaufnahme. Das Holz ist so dicht und gleichmässig gewachsen, dass man kaum Jahresringe sehen kann. Das ist auch ein Grund weshalb dieses Holz für Möbel und Schiffbau verwendet wurde.
Auch hier gibt es wie in Australien ein Hundeverbot, da überall Giftköder ausgelegt wurden um die eingeschleppten Tierarten (Possum, Füchse, Wiesel, Ratten und wilde Hunde (ex Jagdhunde)) zu elimieren.

Nach so viel Wald benötigen wir etwas Abwechslung und fahren ein paar Kilometer weiter zum Lake Taharoa, einem Süsswassersee an der Küste des Ozeans. Nach Ankunft und Parken des Autos gehen wir auf die kleine Anhöhe oberhalb des Campingplatzes und geniessen die Aussicht über den See:

Lake Taharoa. Heute ist hier die Hölle los, der Campingplatz ist nahezu voll, die Leute fahren mit SUPs und Wassertöffs auf dem See herum und es fühlt sich ein bisschen wie Sommer an.

Zum Baden ist es uns noch ein bisschen zu kühl, wir fahren weiter zum Lake Waikere, welcher praktisch daneben liegt aber über ein Motorbootverbot verfügt. Welch eine Stille !

Lake Waikere. Das Wasser ist glasklar und man hat seinen Frieden. Es hat nur ein paar Personen welche hier den See nutzen. Was der alte Pneu dort macht ? Keine Ahnung …

Der letzte Tipp von Ann für heute ist der Besuch der Aranga Beach, hierzu fahren wir über den Highway 12 nach Norden zurück und kurz vor unserer Unterkunft dann runter zum Ozean. Dazwischen hat es noch eine Tankstelle und der Pakistani kann uns 2 Eiscrèmes verkaufen … Teuer aber fein !

Vor der eigentlichen Aranga Beach hat es noch ein paar Häuser, wir finden einen Pakplatz und stellen das Auto dort ab. Von dort führt ein kleiner Wanderweg auf eine Anhöhe oberhalb des Strandes, von wo aus man einen guten Überblick  über den gesamten Strand hat:

Aranga Beach an der Westküste Neuseelands. Darf auf der ganzen Länge mit dem 4WD befahren werden (Total 107 km befahrbarer Strand. Zusammen mit den anderen Stränden die längste zusammenhängende Strandstrasse in Neuseeland), was hier auch ausgiebig getan wird. Wir dürfen nicht gemäss Auto-Mietvertrag.

Am Strand-Ende unter der kleinen Anhöhe hat es schwarze Steine und viele schwarz angezogene Menschen, welche zwischen den Steinen herumlaufen und irgend etwas suchen. Wir sind neugierig und gehen zum Strand hinunter um zu sehen, was da vor sich geht:

Es ist erlaubt, eine gewisse Menge Muscheln und Fische (Codfisch) zu sammeln, welche sich bei Ebbe dort finden lassen. Wir sehen Frauen mit ganzen Säcken Muscheln zurücklaufen, scheint ergiebig zu sein.
So sehen diese Muscheln aus. Sie kleben an den Steinen und bei Ebbe sind sie leicht zu ernten.

Nach ca. einer halben Stunde gehen wir wieder hoch zu unserem Auto und sind bereits nach 10 Minuten wieder in unserer Loge. Die Sonne scheint noch und es ist waaarm und so entscheiden wir: Badezeit!

Im Jacuzzi / Hot tub vor unserem Häuschen geniessen wir 2x 20 Minuten warmes Wasser und das Schrumpeln. Das Handy hat das Foto überlebt.

Abendessen und Übernachtung: Waipoua Lodge, Waipoua Forest