19.09.2022 (Montag, Tag 16) Karijini NP / Gorges

Unsere erste Nacht im Buschcamp war ok. Wir haben beide gut geschlafen trotz der kühlen Luft, aber ab 6 Uhr scheint die Sonne und alle Vögel haben vorher noch den Tag mit ihrer Melodie begrüsst. Man kann noch ein bisschen rumlümmeln, aber der Weg zu den beiden Klo-Fröschen ist unvermeidbar.

Bereits um 7:30 Uhr sind wir im Outdoor-Resti und geniessen das Continental Breakfast mit Müsli, Früchten, Toast, Salami und Käse (gab es bisher noch nie in AUS !) und selbstangerührtem Instant Kaffee. Der vom Barista ist uns heute zu teuer. Der Wind ist heute etwas stärker, aber wir haben alles dabei um warm genug zu haben.

Guten Morgen ! Auf dem Weg zum Kaffee gehts schon los …

Nach dem täglichen Sonnencrème-Ritual sind wir um 8:30 auf der Strasse Richtung Osten zum Visitor Center und der Dales Gorge. Die ‚Strasse‘ ist nur rote Naturstrasse mit allen möglichen Oberflächenbeschaffenheiten und der Lärm im Auto ist ohrenbetäubend, aber es sind ja nur ca. 32 km und so sind wir in knapp einer Stunde dort.

Das Karijini Visitor-Center ist hübsch gemacht, leider ist in der Ausstellung über Flora und Fauna der Region die Hälfte der Beleuchtung defekt, was das Lesen unmöglich macht und so sind wir da relativ schnell durch.

Wir kaufen noch ein paar Mitbringsel im Gift-Shop und die Dame gibt uns ein paar Tipps zu den Gorges (Schluchten) im Karijini NP.

Nach weiteren 10 km Naturstrasse stellen wir unser silbrigbraunes Auto ab und machen uns auf für den Abstieg zur ersten Schlucht, der Dales Gorge mit Fernpool und Fortescue Falls. Der ganze Weg besteht aus einer stabilen Gitterrostkonstruktion und einem kleinen Stück Waldweg durch den  Schluchtengrund. An zwei Bäumen hängen schwarze Fledermäuse die da oben einen Riesenkrach veranstalten. Ob die auch die Coronaviren mit sich rumtragen?

Das ist ein sicherer Weg in die Schlucht hinunter …
Fledermäuse am Abhängen. Die sind ziemlich gross und machen einen Riesenkrach dort oben

Einige Besucher kommen uns in Badeschuhen entgegen … wir fühlen uns etwas overdressed mit den Wanderschuhen.

Nach ca. 20 Min. sind wir bereits unten ( … expect 1h return time) und der Fern-Pool ist ein schöner Fluss-See inmitten der roten Felsen. Der Fortescue-Wasserfall ist etwas dünn, aber bringt das Wasser in den Pool.

Einige planschen bereits im Pool, man sieht ein paar GoPros im Wasser und die Mädel haben sich ins Bikini geworfen. Diese Location ist ja ‚instagrammable‘.

Esther will’s auch wissen und macht einen Schwumm hinaus zur Höhle unter dem Wasserfall und ich versuche vom Ufer aus ein paar Fotos zu machen (für den Blog, nicht Insta).

Esther im Fernpool in der Dales Gorge. Im Hintergrund warten die Instagrammer, bis sie alleine auf dem Bild sein können ..
Von diesen roten Libellen hat es einige hier in dieser Schlucht, so ganz aus der Nähe sind sie ein bisschen furchteinflössend

Nach ca. 1h sind wir wieder oben beim Parkplatz und fahren zum nächsten P für den Circular-Pool. Der Trail dorthin ist gesperrt wegen Steinschlägen, aber von oben ist der echt eindrucksvoll. Wir gehen noch ein paar Schritte entlang der veschiedenen Lookouts und geniessen die Ein- und Aussichten der Dales Gorge.

Gegen 13 Uhr sitzen wir wieder im Auto und nach einer kurzen Beratschlagung möchten wir noch zur Hamersley George ganz im Westen fahren, da wir ja dort nicht mehr hinkommen werden und der Lonely Planet Reiseführer diese als sehenswert klassifiziert. Für den Weg dorthin gibt es ein paar Optionen, wir nehmen die kürzeste Variante (50 km Asphalt- und 50 km Naturstrasse vom Übelsten bisher …)

Üble ripple Strasse, bei Gegenverkehr muss man schauen, dass keine Steine reinknallen ..

Ziemlich fertig kommen wir dann gegen 14 Uhr dort an, das Leben als Pneu ist nicht erstrebenswert…. Auch hier hat es einen schönen, fast vollen Parkplatz, wir nehmen noch den letzen freien P von ca. 20 und machen  uns auf den Weg in die Hamersley-Schlucht hinunter.

Diesmal sind es Steintreppen und wir sind froh um gutes Schuhprofil. Unten angekommen, sind auch hier wieder ein paar am Baden, hier ist der Fluss viel länger als See ausgeformt, das Abflussende ist nicht mal einsehbar, hiezu müsste man ein Weilchen schwimmen.

Hamersley Gorge. Auch schön, aber es war eigentlich den weiten Weg dorthin nicht wert …

Wir machen ein paar Fotos und gehen die Steintreppen wieder hoch zum Parkplatz, welcher sich in der Zwischenzeit gelichtet hat. Es ist nun 15 Uhr, wir müssen wieder ca. 100 km zurück und für die nächsten zwei Tages-Etappen haben wir eigentlich zu wenig Benzin im Tank, die Anzeige meint noch 255 km. Ohne den Ausflug zur Hamersley Gorge hätte das locker gereicht, aber so ….. ?

Wir nehmen für den Nachhauseweg den +20 km Umweg über Tom Price in Kauf, erstens ist dort die einzige Tankstelle im Umkreis von 200 km und zweitens können wir mehr Asphaltstrasse für den Rückweg fahren.

Esther fährt nun die 40 km Naturstrasse und 80 km Asphaltstrasse zurück zum Buschcamp, was abgesehen von einem Erz-Zug, einer kurzen Strassensperrung wegen eines Bulldozertransports und einem Dingo (endlich !) ohne Zwischenfälle verläuft und wir gegen 17 Uhr wieder im Buschcamp sind, eine Stunde vor Sonnenuntergang (wir haben aktuell 12h Sonne am Tag !)

Das Ende des Erz-Zuges. Waren ca. 250 Wagen !
Bei überbreiten Transporten wird die Strasse temporär gesperrt, man muss auf den Seitenstreifen fahren und warten bis der Konvoi durch ist.
Dingo Nr. 1, so in der Appenzeller-Edition, aber schlanker

Um 18:30 sind wir wieder im Resti, der Wind ist merklich stärker als gestern und nach dem Essen gehen wir zügig zurück zum Zelt. Es ist zu kalt um draussen rumzusitzen oder so.

Ein bisschen Kitsch muss sein … Abendstimmung im Karijini Eco Resort mit unserem Zelt im Vordergrund.

Abendessen: Restaurant Karijini Eco Retreat
Übernachtung: Dito