06.11.2022 (Sonntag, Tag 64) Picton / Motuara Island

Weil es so kalt war in unserem Basement im B&B haben wir am Abend die beiden elektrischen Heizungen eingeschaltet. Morgens um 2 Uhr war dann Sauna im Schlafzimmer / Wohnzimmer. Alles abstellen und nach kurzer Zeit konnte ich wieder einschlafen. Eine heisse Nacht sozusagen …

Das Frühstück (Continental) hat unsere Hostin bereits am Abend in den Kühlschrank gestellt und so können wir unseren Morgen frei gestalten. Für 13:30 haben wir eine Bootstour nach Motuara Island gebucht, eine halbe Stunde vorher sollten wir am Abfahrtsort in Picton sein.

Wir fahren so gegen 9:30 Uhr los. Ziel ist, unsere Halbinsel auf der kuvenreichen Strasse nördlich zu umfahren und so von der anderen Seite her wieder nach Picton zu fahren. Leider müssen wir auf halbem Weg umkehren, da die Strasse wegen Abrutschungen nach den starken Regenfällen in den letzten Wochen gesperrt ist…. das hätten sie auch am Anfang der Strasse hinschreiben können, #!?@%!

Kurz nach unserem Haus geht die Strasse steil den Berg hinauf und man kann von dort in die Hakahaka Bay hinunterschauen. Dort unten war dann auch fertig mit fahren … Auf der linken Seite sieht man einen der vielen kahlen Berghänge. Dort wurden die Monterey-Pinien grossflächig abgeholzt und neu wieder angepflanzt, bis in 15 Jahren das Ganze wieder von vorne los geht.

Wir fahren auf der gleichen Strasse wieder zurück, an unserem B&B vorbei nach Picton, parkieren unser Auto für 6h und geniessen noch einen Kaffee mit Kuchen vor der Abfahrt.

Um 13 Uhr sind wir bei E-Ko Tours, erhalten noch Instruktionen und weil wir so wenig Personen sind (nur 17 !), können wir das „kleine“ Boot nehmen für die „Motuara Island & Dolphin Cruise“. Mit diesem komme man viel näher an die Tiere ran … gut verkauft. Leider hat es kein Klo auf dem Teil, was die Senioren in der Gruppe zu einem sofortigen WC-Besuch animiert und wir deshalb etwas später abfahren.

Unser Boot für die nächsten 4.5 h. Kann locker über 45 km/h auf dem Wasser machen. Hinten links sitzt Peter, aber nicht lange, da dort eine „Splash Zone“ ist.
Geplant ist eine gemütliche 2h Hinfahrt, hoch zur Insel „Motuara Island“, dann Begehung der Insel als Gruppe und zügige Rückfahrt zurück nach Picton.

Versprochen für die Tour sind auch einige besondere Seevögel, somit haben wir auch ein paar „Vogelkundler“ mit Riesenobjektiven (600mm) auf dem Boot.

Wir fahren los, Esther, ich und ein älteres Ehepaar aus Frankreich sitzen / stehen hinten auf der Plattform. Es ist etwas laut und kühl dort aber zum Aushalten.

Nachfolgend einige Bilder vom Ausflug:

Little Blue Penguin. Diese kleinen Pinguine kann man kaum sehen im Wasser, sie sind nur ca. 25 cm gross. Sie führen ein anstrengendes Leben, mehr dazu später …
New Zealand Shag Kormorane. Die gibt es nur hier, sie leben in Gruppen auf ihrem „Hausfelsen“ und färben diesen mit der Zeit weiss ein. Und diese Farbe hat einen Geruch …
Australasian Gannet (Australischer Tölpel, Morus Serrator) im Startprozedere. So gross wie eine Gans. Die Jungvögel sind nach ca. 100 Tagen flügge.
Fur Seal (Pelzrobbe). Man sieht sie kaum auf den Steinen, auf dem Bild sind zwei.
King Shag / King Cormorant. Diese gibt es nur hier, Vogelfreunde fliegen hierher um sie sehen zu können. Sie hatten gerade eine kleine Auseinandersetzung, der grössere hat gewonnen …
Oystercatcher (Australischer Austernfischer). Kann eine Flügelspannweite bis zu 95 Zentimeter haben, der hier ist noch ein Jungvogel.
Das ist Motuara Island kurz vor der Ankunft. Steht als Vogelschutzinsel unter der Hoheit der Nationalparkbehörde, hat aber auch eine historische Bedeutung: Hier trat James Cook 1770 erstmals mit Maori in Kontakt und setzte die erste englische Flagge auf die Südinsel von Neuseeland.
Ja, die kleinen blauen Pinguine. Sie kommen jeden Abend aus dem Wasser und watscheln den Berg hoch für das Nachtlager, ca. 150 Meter Höhe und bis zu 1.5 km. Um die Ansiedlung zu beschleunigen, wurden diese Kisten als „Wohnheim“ gebaut. Sie bleiben als Sippe immer in der gleichen Kiste. Auch das riecht man …
Sicht aus halber Höhe von Motuara Island aus auf die Nebeninsel Long Island. Die Halbinsel im Vordergrund wurde von den Maoris für den Handel mit den „Weissen“ verwendet, diese durften die eigentliche Insel nicht betreten.

Auf dem Rückweg haben wir noch einige Delphine (Dusky) gesehen, welche zeitweise um unser Böötli geschwommen sind . Diese zu fotografieren ist Glückssache…
Wir treffen auf der Rückfahrt auch noch auf das auslaufende Kreuzfahrtschiff „Ovation of the Seas“  mit fast ca. 5’000 Personen darauf. Jetzt ist uns auch klar, weshalb heute Mittag so viele Menschen in Picton auf den Strassen herumgelaufen sind…
Abendstimmung auf der Rückfahrt nach Picton. In Natura noch viel schöner als auf dem Bild.

Abendessen: Oxleys Bar & Kitchen, Picton
Übernachtung: A Sea View B&B, Picton