27.09.2022 (Dienstag, Tag 24) Adelaide – Kangaroo Island

Ausgeschlafen und erfrischt vom eiskalten Badezimmer (18 Grad ?) sitzen wir am Frühstückstisch und überlegen, was uns heute aus der begrenzten Auswahl aus dem Frühstück-Voucher schmecken würde … keine Ahnung, wer diese Kompositionen entwirft, ich werde in Zukunft mal ein paar Varianten mit Bild bringen.

Wenigstens den Kaffee können wir nach eigenem Gusto gestalten, wir vermuten, dass mit Covid die Selbstbedienungsbuffets hier in AUS verschwunden sind.

Majestic Roof Garden Hotel Adelaide

Nach dem Packen und Check-out um 10 Uhr hängen wir noch in der Hotel-Lobby rum, um 10.30 fahren wir mit einem Taxi zum Flughafen von Adelaide, um unser Mietauto abzuholen. Der Bustransfer war uns zeitlich zu unsicher und mühsam, das Taxi kostet mit ca. 30 AUD auch nicht viel mehr als der Bus.

Das Taxi setzt uns kurz vor 11 Uhr an der Rückseite des Terminals ab und wir können auf kurzem Weg direkt zum Schalter von Europcar gehen, den Papierkram erledigen. Dieses Mal ist die Einwegmiete bereits inbegriffen.

Nach einem längeren Fussmarsch sind wir dann in der Garage vor unserem neuen Auto. Wir haben aber noch immer keinen Schlüssel, das kleine Europcar Häuschen wird von ca. 8 Menschen belagert und wir warten, bis wir dran sind. Gegen 11:20 kriegen wir dann endlich den Schlüssel und werden eindringlich darauf hingewiesen, dass wir mit diesem Auto KEINE unbefestigten Strassen befahren dürfen. Auch keine 500 Meter … Mal schauen ob das möglich ist …

Wir stellen noch Sitze und Spiegel ein, Garminchen wird wieder an die Frontscheibe gesaugnapft und wir fahren aus dem Parkhaus, da dort kein GPS-Empfang ist und Garminchen mental deshalb noch immer in Broome weilt.

Kurz nach der Ausfahrt der Parkgarage hat es eine Tankstelle mit Shop und wir bunkern dort etwas Reiseproviant. In der Zwischenzeit hat sich auch Garminchen wieder gefunden und wir geben das Ziel ein: das Cape Jervis Fährenterminal auf der Fleurieu Peninsula südlich von Adelaide.

Unser neuer Begleiter, ein Renault Koleos (Gleiche Basis wie Nissan X-Trail). Er ist etwas breiter als nötig und hat den grössten Autoschlüssel, den ich je in meinem Leben gesehen habe. Die spinnen, die Franzosen !

Wir wählen den kürzesten Weg von Adelaide nach Cape Jervis via einer gut befahrenen Landstrasse, welche zurzeit leider zu einer Autobahn ausgebaut wird. So fahren wir die ersten Kilometer von Baustelle zu Baustelle, es regnet und dann scheint wieder die Sonne. Alles etwas stressig mit einem Auto, welches man gerade eine halbe Stunde kennt, aber wir schaffen das ohne Schaden.

Unser Renault Koleos ist zwar ein Rechtslenker, aber alle Bedienelemente sind wie beim Linkslenker, d.h. Blinker und Scheibenwischer sind wieder wie in CH, wir müssen schon wieder umlernen, obermühsam …

Nach ca. 50 km sind wir dann fast alleine auf der B23 Landstrasse, welche sich baustellenfrei durch die Landschaft nach Süden schlängelt, sich aber manchmal anfühlt wie eine Achterbahn. Wir machen unterwegs ein paar kleine Stopps, wir sind ja nicht im Stress, und geniessen die Ruhe hier gegenüber dem Gewimmel in Adelaide.

Leuchtturm von Cape Jervis, gleich neben dem Fährhafen.

Gegen 13:30 kommen wir dann nach knapp 100 km bereits in Cape Jervis an, parken unsere Auto auf einer der Einfahrspuren zur Fähre und holen das Ticket noch ab. Boarding ist ab 14:30 vorgesehen, Abfahrt um 15 Uhr. Im kleinen Fährterminal geniessen wir einen Kaffee, was Süsses und vertrödeln die Zeit.

Der Fährhafen von Cape Jervis. Es hat sonst nichts hier.

Die Fähre kommt so gegen 14 Uhr an und macht nach der Einfahrt in den Hafen eine 180 Grad-Drehung, da sie nur von hinten ent- und beladen  werden kann. Wir schauen dem Anlegemanöver und den  herausfahrenden Fahrzeugen zu bis es dann für uns los geht. Ich darf das Auto rückwärts auf die Fähre fahren, Esther geht als Fussgängerin direkt hinauf aufs Deck.

Katamaran Fähre nach Kangaroo Island in der halben Pirourette nach der Einfahrt im Hafen von Cape Jervis
Ein Teil der Fahrzeuge fährt vorwärts vorne links rein und rundherum bis vorne rechts, andere wie ich dürfen rückwärts einparkieren. Aber ich kenne das Auto ja schon ein Weilchen…
Hier wird kompakt geparkt, das Personal hat es im Griff mit dem Einweisen. Am Schluss ging es auf mit den Fahrzeugen, eins mehr wäre nicht mehr reingegangen.

Da es ziemlich windig ist, hat es auch entsprechend Wellengang während der Überfahrt. Obwohl die Fähre als Katamaran gebaut ist, schwankt das Ganze in allen 3 Achsen doch ziemlich während der 45-minütigen Fahrt, aber uns macht das zum Glück nichts aus.

Sand in Licht … ähhh … Land in Sicht. Das ist der erste Blick auf Kangaroo Island durch die versaute Scheibe der Fähre. Kangaroo Island ist ca. 145 km lang und 90 km breit, Einwohnerzahl ca. 5’000.

Nach dem Rausfahren lade ich Esther wieder ein und Garminchen lotst uns auf Kangaroo Island zu unserem B&B. Es sind nur ca. 20 km, der letzte Teil ist wieder Mal ohne Asphalt, aber auch ohne Gravel (Steinchen).

Auch für Elektro-Autofahrer hat es auf Kangoroo Island Infrastruktur. Hoffe nur, dass das Tier dort kein Indikator für die Ladegeschwindigkeit ist.

Wir finden das Adagio B&B auf Anhieb und unsere Gastgeber Pierre und Branka empfangen uns sehr wohlwollend. Sie helfen uns beim Ausladen und wir sind heute bei ihnen nebenan zum Dinner eingeladen. Es wird ein sehr lebhafter und spannender Abend, gegen 23 Uhr sind wir reif für die Heja, keine Zeit mehr für Blog schreiben.

Abendessen: Adagio B&B, Island Beach, Kangaroo Island
Übernachtung: Dito