01.11.2022 (Dienstag, Tag 59), Rotorua-Ohakune

Heute Morgen muss Peter als erste Heldentat eine grosse Schabe aus dem Badezimmer entfernen. Danach geht’s an den Frühstückstisch. Mabel hat Würste gebraten für uns. Das Fleisch kommt vom Nachbarshof. Noch einmal schwelgen unsere Gastgeber in ihren Erinnerungen an die Schweiz. Danny zeigt uns Fotoalben. Es kommt mir vor, als hätte er fast ein bisschen Heimweh. Danach machen wir noch einen Gang durch ihren riesigen Garten.

Der riesige Umschwung der Country Villa braucht viel Pflege. Auf der grünen Insel ist alles so wüchsig.

Kamelien und Rhododendren verlieren grad ihre Blüten, dafür blühen Maierisli und Flieder. Auch hier braucht es einen enormen Aufwand, um alles in Schuss zu halten. Danny und Mabel selbst wohnen in einem kleinen Nebengebäude in einem Zimmer.😳

Gegen halb 11 Uhr brechen wir auf. Über Rotorua fahren wir weiter in südlicher Richtung. Zuerst geht es noch kurvig über ein paar Pässli, dann wird es ebner und die Strassen gerader. Es ist abwechslungsreich und angenehm zum Fahren. Viel Landwirtschaft: Viehwirtschaft (Kühe und Schafe), Ackerbau und Holzwirtschaft wechseln sich ab.

Die abgeholzten Flächen sind furchtbar anzuschauen. Daneben wächst schon die nächste Generation Nadelbäume heran.

Damit die Bäume schneller wachsen, werden ihnen bis auf eine Höhe von 3m die Äste abgesägt. Aber die Qualität des Holzes leidet darunter.

Nach ca. 1h machen wir einen Abstecher zu den Huka Falls.

Das türkisblaue Wasser des Waikato Rivers ist unglaublich schön. In einem Fluss habe ich das so noch nie gesehen.

Dann stürzt sich das Wasser über mehrere Stufen hinunter. Unheimliche Wassermassen!!😛  Es schäumt wahnsinnig.

Von hier aus ist es nur noch einen Katzensprung bis Taupō, wo wir einen Zwischenhalt machen. Taupō ist ein richtiger Touristenort. Es liegt am gleichnamigen grössten See Neuseelands. Die Hauptstraße ist gespickt mit Restaurants, Cafés und Shops. In einem Merinokleiderladen stöbern wir ein bisschen im Ausverkauf. Auch hier verkaufen sie Artikel aus Merinowolle gemischt mit Possum 🙂. Sie sollen noch weicher sein.
Für uns gibt es heute eine feine Waffel zum Kaffee. Das haben wir schon jahrelang nicht mehr gegessen (USA?🤔).

Entlang des Sees geht es weiter. In Turangi biegen wir vom „1er“ ab auf die „47“.

Ein letzter Blick über den Taupo-See. Überall ragen kleine Vulkankegel auf.

Die Straße führt hinauf auf eine Hochebene, auf der hohe Vulkanberge aufragen. Sie kommen immer näher, es ist sehr eindrücklich. Bald sind wir im Tongariro NP, auch benamst nach einem Vulkan (1967müM). Am Eindrücklichsten präsentiert sich über längere Zeit Mt Ngauruhoe (2287müM). Er hat noch einen kleinen Kragen Schnee am Kraterrand. (sieht man morgen besser)

Auf der Ebene entlang der Vulkankette wachsen nur niedere Pflanzen und Büsche. Wir sind quasi über der Baumgrenze.

Beim Dörfli „National Park“ merkt man, dass wir in der Nähe eines Skigebiets sind. An den Flanken der grössten Berge um den Ruapehu Vulkan (2797müM) kann man im Winter skifahren etc. Es hat diverse Lifte, die von zwei Seiten aus hoch zu den Gletschern führen.

Im Laden an der Kreuzung kann man alles Nötige für Wintersport kaufen.

Es ist nun nicht mehr weit bis zu unserem neuen Domizil. Von Ohakune aus geht es einmal mehr raus in die Pampa. Dem Namen nach wird die Lodge von einem Schweizer geführt. Kaum halten wir auf dem Parkplatz, kommt er raus und begrüßt uns.

Die Riverlodge besteht aus einem Haupthaus, zwei kleinen älteren Cottages und zwei eben von Daniel fertig gestellten neuen Häuschen.

Wir verstehen uns auf Anhieb prächtig. Nachdem uns Daniel alles gezeigt hat und ein zweites Paar aus England in einem seiner Cottages verstaut hat, fragt er, ob er sich uns anschließen dürfe fürs Nachtessen im Dorf. Klaro! Beim Italiener erfahren wir so Einiges aus seinem Leben, und was es heißt, nach Neuseeland auszuwandern – Daniel ist der Typ Tausendsassa. Es wurde ein sehr spannender, geselliger Abend.

Abendessen: Osteria, Ohakune
Unterkunft: Riverlodge, Ohakune