Die letzte Nacht war furchtbar!! stürmisch. Es hat sowas von gewindet, und das ausgerechnet bei unserer Zeltübernachtung.🙄 Alles klapperte, die Seitenwände schlugen hin und her, irgendwelche Bändel schlugen gegen Metall. Ich rechnete damit, dass uns bald Verandatisch und -stühle davonfliegen.
Erst mit dem Sonnenaufgang hat sich der Wind gelegt. Die Temperatur ist dementsprechend kühl an diesem Morgen, wir ziehen warme Jacken an. Zum Frühstück leisten wir uns zwei „richtige“ Kaffees, nicht bloß Instantbrühe. Es geht aber schnell mit der Erwärmung, so dass ich mich doch für kurze Hosen entscheide.
Nach einer 20-minütigen Fahrt sind wir bereits am Rand der Weanu-Gorge. Nach wenigen Schritten können wir von oben in die tiefe Schlucht schauen.
Anschließend steigen wir auf steilem Weg nach unten, um eine Rundwanderung durch die Schlucht zu machen. Eingangs der Trails gibt es immer eine Infotafel mit Klassifizierung, Schwierigkeitsgrad und Länge der Wanderungen. Für CH- Verständnis immer etwas übertrieben, v.a. bezüglich der Zeitdauer, aber wir können mittlerweile umrechnen, was die Angaben ungefähr bedeuten.
Unten in der Schlucht war eigentlich die Idee, nach links abzubiegen, aber ich gehe ein paar Meter in die andere Richtung, um mal zu schauen, wie es so aussieht. Der Pfad wurde so beschrieben, dass man dort zum Teil durchs Wasser waten oder sogar schwimmen muss. Dafür sind wir jedoch nicht ausgerüstet. Trotzdem gehen wir immer weiter dem Weg entlang. Tatsächlich kommen wir bald an einen Tümpel, den wir jedoch umklettern können.
Das gibt Mut, um das Abenteuer fortzusetzen. Am Schluss sind wir am Handrailpool angekommen. Und den Handlauf braucht es wirklich, um die letzten Meter zu überwinden.
Ein paar Leute setzen den Weg schwimmend fort, für uns ist hier definitiv Schluss. Aber es hat sich total gelohnt.
Auf gleichem Weg geht es wieder durch die enge Schlucht zurück und weiter dem Bachlauf entlang. In einem Bogen wandern wir zum Parkplatz hoch.
Wir haben wie immer den Schlangenscannerblick drauf. Plötzlich fordert mich Peter auf, mich sofort umzudrehen. Ich stutze, aber folge 😉 Etwa 25m von uns entfernt beobachtet uns ein Dingo. Langsam treten wir den Rückzug an, dies macht dann auch das schöne Tier. 😛
Oben am Parkplatz trinken wir etwas und informieren uns bei der zufälligerweise anwesenden Rangerin, ob der Gang in die andere Schlucht gut machbar sei und ob sich dies lohne. Sie meint jedoch, dass wir dort wirklich durchs Wasser gehen müssten und es ausser dem Abenteuer nicht unbedingt lohnenswert sei in Sachen schöner Ausblicke. So entscheiden wir zurück ins Camp zu fahren. Wir essen eine Kleinigkeit (meinen Hotdog nehme ich nach langem hin und her nicht mit einer Känguruwurst)
Am Nachmittag laufen wir zur nahen Joffre-Gorge. Es sind nur etwa 500m, aber an der brütenden Hitze.
Danach geht es über mehrere Eisenleitern hinunter zum Fluss.
Eine von vielen Leitern, die hinunter in die Joffre-Gorge führen
Hier ist es wunderbar kühl. Diesmal habe ich meine Teva-Sandalen dabei und kann von einem Pool zum nächsten waten oder schwimmen. Es braucht etwas Überwindung, ins kalte Nass zu steigen (sowieso nach unserem Besuch des Ocean-Aquariums letzte Woche und wenn am Wegrand Tafeln aufgestellt sind, man hätte in letzter Zeit Schlangen gesichtet 😝) Nach jeder Verengung wird man von einem neuen Ausblick überrascht, herrlich! Für einige Stellen muss man klettern, das ist fast heikler als das Durchwaten, denn der Fels ist sehr glatt, mit nasser Sohle eh.
Vor dem Sonnenuntergang reicht die Zeit noch für eine Freiluftdusche, etwas Bloggen und Genießen des Digital Detox, bevor wir zum letzten Mal an diesem schönen Ort nachtessen. (Das Emufilet war also nicht schlecht 😀)
Abendessen und Übernachtung: Karijini Eco Resort
PS: Das Restaurant-Personal hier in diesem abgelegenen Ort ist sozusagen in europäischer Hand. Auch zwei Schweizer:Innen arbeiten hier. Da fragt man sich, was diese jungen Leute dazu bringt, in der Pampa zu arbeiten. Der Grund ist der, dass man mit dem Touristenvisum 1 Jahr in Australien bleiben kann. Um ein 2. Jahr anhängen zu können, muss man aber vor Ablauf des 1. Jahres 3 Monate an einem solch abgelegenen Ort arbeiten. Dies ist noch nicht lange so, aber für den Staat eine gute Möglichkeit, Leute für diese Gegenden zu rekrutieren.