09.09.2022 (Freitag, Tag 6) Cervantes – Kalbarri

Heute sind 400 km fahren angesagt. Unsere Hosts haben die Hütte voll und sind sehr beschäftigt damit, die Gäste zu befrühstücken, Zimmer für Zimmer. Um 10 Uhr fahren wir wie geplant los Richtung Norden. Im nächsten grösseren Dorf (Jurien Bay) tanken wir unser Auto auf. Alle meine 3 Bezahlkarten werden nicht akzeptiert und so müssen die 80 AUD in bar bezahlt werden. Irgendwie ist da der Wurm drin bei mir seit Perth, vorher ging das alles ohne Probleme mit kontaktlosen Kartenzahlungen (Debit & Kredit-Karten).

Im Supermarkt kaufen wir neben Reiseproviant noch Glasreiniger und Haushaltpapier, da unser Auto innendrin mit einem Desinfektionsspray eingenebelt wurde und nun alles einen milchigen Teint hat. Auf dem Parkplatz erfolgt dann sofort die Grundreinigung der Innenseite der Scheiben und des Armaturenbretts. Aaah wie schön!

Dann geht’s ab auf den Highway 60 (Indian Ocean Drive), Esther ist heute die Fahrerin.💪🏼Wir wollen zuerst die Grotten im „Stockyard Gully NP“ ansehen und fahren dazu nach der Abzweigung vom 60er ca. 20 km auf Schotterpisten in den Busch hinein, bis wir am Schluss sehen, dass diese Grotten (Caves) wegen den Regenfällen / Fluten der letzten Tage geschlossen sind. Das hätten sie auch vor der Schotterpiste anschreiben können🙄…Irgendeiner ist wahrscheinlich aus Frust mit dem 4WD auch noch über die Absperrtafel gefahren…

Cave Walk Closed…wer lesen kann ist im Vorteil…
Mit Hund reisen ist nicht so einfach, Ähnliches haben wir schon an anderen Orten in Australien gesehen

Also alles wieder zurück. Auf der Schotterpiste treffen wir dann auf einen „Blauzungen Skink“, den wir auf dem Hinweg fast überfahren hätten, da er gemütlich die ca. 10m breite Schotterpiste überquerte wo wir mit 80 km/h angefahren kamen🤪

Zuerst ist er in Abwehrstellung gegangen mit weit geöffnetem Maul, die blaue Zunge war gut sichtbar. Danach ging er weiter, der kleine Kerl (ca. 25 cm) und hielt den Mund zu.

Die Lobster-Industrie ist hier an der Australischen Westküste ein wichtiger Arbeitgeber.

Der Highway 60 und der Highway 1 kommen vor Dongara wieder zusammen und so geht es weiter auf dem „One“ bis Dongara, wo wir am Hafen eine kleine Pause fürs „Mittagessen“ einlegen. Neben den grossen 9 Feigenbäumen (must see ??) hat es noch eine schöne Grünanlage am Strand. Wir kaufen was zu trinken und geniessen die Muffins von Lynne aus Cervantes am Strand beim Hafen von Dongara.

9 Feigenbäume (ohne Frage Prachtsexemplare) sind das Wahrzeichen von Dongara 😉
Das sind keine Feigenbäume, sondern Koniferen (Araukarien). Sind meine Lieblingsbäume ausserhalb der Schweiz. Gedeckte Barbecue-Plätze hat es auch und alles ist sehr ordentlich inkl. der WC-Anlagen. Schön !

Nach ca. 45 Minuten Pause und ein paar „Strandfotos“ später geht es weiter auf dem One ins ca. 100 km weiter nördliche „Geraldton“.

Unterwegs fährt man durch endlose Landwirtschaftsflächen. Das hier ist eine Sorte von Eukalyptus-Bäumen (Eucalyptus Camaldulensis), welche ihren eigenen Weg gefunden haben, mit dem konstanten Wind umzugehen. Diese gibt es nur hier. Und sie leben!

Geraldton ist kein besonderer Ort, hat aber ein eindrucksvolles Memorial für das 1941 von der deutschen Wehrmacht versenkte Schiff „HMAS Sydney II“ mit 645 Mann Besatzung, welches erst im Jahre 2008 in einer Tiefe von 2’480 Meter vor der Küste hier im Meer wieder entdeckt wurde.

Memorial für die HMS Sydney II. Die Fahnen stehen auf Halbmast wegen des Todes von Queen Elizabeth II am 8.9.2022. Australien untersteht noch immer teilweise dem Englischen Königshaus.

Die Uhr zeigt nun 16 Uhr an, es ist Zeit weiter zu fahren, Ziel ist immer noch, vor Sunset anzukommen. Auf dem Weg nach Kalbarri nehmen wir die etwas längere Küstenstrasse und machen noch einen kleinen Abstecher nach Gregory zum „Pink Lake“:

Pink Lake in Gregory. Auf der anderen Seite ist am Ufer eine Anlage von BASF. Das ist aber nicht der Grund für die Farbe, diese kommt von einer Algensorte, welche Beta-Carotin produziert. Das wird von BASF aus dem See extrahiert und verkauft (Farming).
Verkehrs-Tafeln sind immer wieder ein Quell der Freude 😂

Auf der Küstenstrasse Richtung Kalbarri geht die Sonne langsam unter, wir fahren mit Argusaugen um mögliche Emus und Kängerus zu erspähen. Zum Glück nix los. Bei Tempo 110 km/h wäre das sehr unangenehm für alle, aber wenn man so intensiv guckt, dann sieht man auch das:

Der Ameisen-Igel hat es ohne Probleme über die Schnellstrasse geschafft. Vor uns hat er sich dann versteckt, nur noch die Nase schaut raus.

Der Ort ist klein und seit 2 Wochen kommen die Touristen wieder, die vorherigen 3 Restis wollten keine Gäste mehr, d.h. waren ausgebucht. Hier kriegen wir noch was zu essen, wer gute Augen hat sieht, was die hier noch suchen (Tipp: Bildschirm ansehen)

Nun ist Zeit zum Auspacken, 1.5h Blogschreiben und sich auf Morgen freuen:

Unser B&B um 20:30 Uhr. Es ist bereits tiefe Nacht und die Sterne glitzern am Vollmondhimmel.

Abendessen: Kalbarri Motor Hotel (Rest. & Bar)

Unterkunft: Gecko Lodge in Kalbarri