Um halb 9 setzen wir uns an den schön gedeckten Frühstückstisch in unserem B&B. Selbst gebackenes Brot, Eier direkt von den 10 Hühnern im Hinterhof, Früchte etc. WUNDERBAR!
Die beiden Hosts geben uns ausführliche Tipps, damit wir unseren Tag optimal gestalten können. Sie schlagen uns einen Nationalpark nördlich von Jurien Bay vor, in dem zu dieser Zeit im Frühling viele Wildblumen blühen. Dieses Jahr seien sie zwar ein bisschen spät dran, das Wetter/Klima spielt auch bei ihnen ein bisschen verrückt. Am Nachmittag sollen wir dann gegen halb 4 die Pinnacles besuchen. Dies sei eine gute Zeit, damit wir wieder rechtzeitig vor dem Eindunkeln zurück seien. Bei Sonnenuntergang gebe es besonders viele rote Kängurus, die nahe am Strassenrand Gras frässen und auch andere Tiere kämen dann raus, so dass es oft zu Unfällen komme.
Also: tönt nach einem guten Programm. Nichts wie los!!
Heute bin ich dran, von der rechten Strassenseite auf die linke umzulernen. Zum Glück konnte ich mich gestern mental darauf vorbereiten. Bloss 1x betätige ich den Scheibenwischer statt des Blinkers. Ansonsten geht alles gut, Verkehr hat es ja auch nicht so viel wie in einer Stadt.
Nach einer guten halben Stunde haben wir den Lesueur NP erreicht. Einige Abschnitte der Strasse sind unbefestigt, die Sandpiste ist jedoch recht feucht und für unser Auto kein Problem.
Immer wieder gibt es Ausbuchtungen, wo wir parken können um zu fotografieren oder kurze Trails, denen wir folgen können um Wildblumen zu entdecken. Die Vielfalt ist enorm. Mit der Zeit bekommt man ein Auge für die kleinen, versteckten Schönheiten.
Anschliessend fahren wir auf einer unbefestigten Strasse der Türkisküste entlang weiter gegen Norden. Der Duft/Gestank ist überwältigend, als wir zum ersten Mal anhalten um die selbstgebackenen Muffins unserer Landlady zu geniessen. Es „fischelet“ gewaltig. Fast ein bisschen schade für das süsse Mahl.
Zurück geht es dann wieder auf der Hauptstrasse. In Jurien Bay machen wir einen Boxenstopp, um mal einen Kaffee zu trinken und für kleine LGBTIQ*. Mit Kaffee wird es allerdings nichts, denn das Bistro (sowie viele andere Gebäude) wurden vor ca. 1 1/2 Jahren von einem Zyklon weggefegt. Die Schäden sind jetzt noch zu sehen, neue Häuser stehen bereits und am neuen Café arbeiten sie gerade mit Hochdruck, damit sie im Sommer wieder etwas verdienen können.
Wir fahren deshalb wieder weiter Richtung Süden, an Cervantes vorbei in den Nambung NP hinein, bzw. zu den Pinnacles. Wir beschliessen, einen Nationalpark-Pass zu kaufen für 4 Wochen, da wir bereits 3x 15 AUS$ bezahlt haben am Eingang. Diese werden uns zum Glück angerechnet. Nach einem kurzen Besuch des Visitor-Centers machen wir uns zu Fuss auf, diese Steinformationen zu besichtigen. Sie erstrecken sich über einige km2.
Wir merken, dass es sich doch lohnt, das weitläufige Gebiet per Auto zu erkunden. Auch hier hat es immer wieder Möglichkeiten, das Auto abzustellen und zu Fuss auf Knipstour zu gehen. Die Pinnacles haben unterschiedliche Grössen und Farben. Einige sind richtig stark verwittert, je nachdem, wie sie dem Wind ausgesetzt sind. Auch die Lichtverhältnisse spielen eine grosse Rolle.
Informationen zum Nambung NP
Kurz vor Ende des Rundkurses entdecken wir auf einem Pinnacle zwei Papageien, welche dort in einer Einbuchtung Wasser läppeln. Wir können recht nah an sie ran, bevor dann doch einer seinen roten Kamm aufstellt und lauthals schimpft.
Nun müssen wir uns aber wirklich sputen, um vor Einbruch der Dunkelheit wieder in Cervantes zu sein. Und siehe da, bereits nach wenigen Metern hat es zwei dunkelbraune Kängurus am Strassenrand.
Vorsicht ist jetzt wirklich geboten. Trotzdem fahren wir noch kurz durchs Dorf/Kaff ans Meer hinunter. Ein prächtiger Sonnenuntergang scheint uns noch den Abend zu versüssen.
Abendessen: Tavern, Cervantes
Übernachtung: B&B Windbreak, Cervantes