14.09.2022 (Mittwoch, Tag 11) Monkey Mia-Carnarvon

Heute hat es wieder viele Leute, die an der Delfin-Information teilnehmen. Aber es kommen nicht so viele Delfine diesen Morgen, dafür stehen zwei Emus im Wasser und machen Morgentoilette. 😆

Emus am Strand bei der Morgentoilette

Wir genießen unser letztes Frühstück in Monkey Mia. Gepackt haben wir bereits, unser verschissenes Auto steht bereit zur Abfahrt. 🤪 Wir haben unter einem Baum geparkt, in dem Papageien wohnen. Die haben ganze Arbeit geleistet 💩

„Scheiss“-Papageien! Das auf der Frontscheibe ist leider nicht alles, auf dem Dach und an der Seite sieht’s nicht besser aus.

Damit sich die ganze Scheisse nicht noch mehr einbrennt, hat Peter eruiert, ob es hier im Nirgendwo so etwas wie eine Waschanlage gibt. All die Leute, die mit ihren 4WD Fahrzeugen im roten Sand herumkurven, müssen sicher auch mal ihre Karre waschen. In Denham ist er tatsächlich  fündig geworden. Mal schauen, wie das in Australien aussieht. Wir haben auf unseren Reisen noch nie einen Mietwagen gewaschen.

Garminchen führt uns zuverlässig im Industriegebiet an einen Waschplatz.

Waschanlage in Denham. Die 20 AUD bezahlt man beim Pay-Schlitz.
Peter mit Lanze, ich mit Rubbelhandschuh am Werk

Es ist alles da, was man braucht. Nach heftigem Rubbeln ist schließlich alles einigermaßen weg 🤪 Die Luft können wir auch gleich noch kontrollieren. Die Pneus fühlen sich extrem hart gepumpt an. Und siehe da, es ist fast 1 bar zuviel drin.

Danach geht es auf die 400 km weite Strecke nach Carnarvon. Zuerst müssen wir wieder aus der Shark Bay raus, alles zurück zum Highway Nr.1 . An der Kreuzung gibt es ein Roadhouse, sonst nichts. Die meisten tanken hier nochmals, bevor es weiter geht. Für uns sollte es noch reichen bis Carnarvon.
Die Strasse Richtung Norden ist pfeifengerade, es ist sehr ermüdend zum Fahren. Ich bin fast froh, wenn wieder etwas Gegenverkehr entgegen kommt. Die Vegetation wird etwas tiefer, weiterhin viel niedriges Buschwerk. Es geht nur darum, Kilometer zu machen um nach Exmouth hinauf zu gelangen. Carnarvon ist das einzige Kaff auf dem Weg dorthin, deshalb übernachtet hier fast jeder, aber bieten tut das Städtchen nicht viel.

Um 14 Uhr kommen wir an. Nach langer Zeit gibt es wieder einmal eine vierspurige Strasse. Zuerst suchen wir unsere Unterkunft auf. An der Reception holen wir den Schlüssel für unser Reihenbungalow und schauen es uns kurz an. Pico-bello sauber, aber null Ambiente. Für eine Nacht kein Problem. Wir unterhalten uns noch mit dem Manager, einem Kenianer, über Carnarvon im Speziellen und der Situation nach Corona generell. Überall fehlen Arbeitskräfte, es sei zum Verzweifeln. Es werden bereits Pensionierte angeheuert.

Ohne Auszupacken geht es direkt ins Gascoyne Aboriginal Heritage and Cultural Centre. Museen schliessen oft schon um halb 4 Uhr und so ist es auch hier. Wir müssen uns also beeilen, damit wir noch alles sehen können. Es ist mit den Aborigines ähnlich wie an vielen anderen Orten auf der Welt. Vertreibung, Versklavung, Unterdrückung der eingeborenen Bevölkerung. Nur wenige kamen nach 50 Jahren wieder zurück. Furchtbar traurig alles. Im Museum haben sie das Thema modern aufbereitet.

Anschliessend fahren wir ins Zentrum des Städtchens und parken unser Auto. Nach soviel Fahren und Sitzen wollen wir uns die Füsse vertreten und laufen der alten Tramway-Linie entlang Richtung Meer. Darauf haben sie vor über 100 Jahren Vieh, Wolle und andere landwirtschaftliche Produkte ans Meer gekarrt, um sie dort auf Schiffe Richtung Fremantle zu verladen. Umgekehrt funktionierte dies natürlich auch. Unterdessen ist ein Grossteil überwachsen, aber die Schienen sieht man noch vielerorts und der Steg über die Mangroven- und Sumpfgebiete ist ebenfalls noch vorhanden und begehbar.

Tramway-Trail in Carnarvon

Nach gut zwei Kilometern treffen wir auf Bodenlöcher, aus denen Bienen auf- bzw. hineinfliegen.

Grosse behaarte Bienen graben Löcher. Dort produzieren sie Honig in einer Art Fässchen.

Wir laufen nicht bis zum Meer, obwohl es dort ein Café haben soll. Wer weiss, ob es offen hat? Besser, wir fahren mit dem Auto dorthin – und wir hatten ein gutes Gespür. Es ist geschlossen. Auch viele andere Beizen sind nicht mehr in Betrieb. Die Stadt wirkt ziemlich heruntergekommen. Im Hotel finden wir immerhin ein Restaurant fürs Nachtessen. Wir müssen aber bis 18 Uhr warten. Da wir seit dem Frühstück nichts mehr gegessen haben, sind wir dann die ersten, die bestellen. Das Warten versüsst ein schöner Sonnenuntergang.

Windiger Sonnenuntergang in Carnarvon

Nachtessen: Hotel Carnarvon
Übernachtung: Central Apartments Carnarvon