27.10.2022 (Donnerstag, Tag 54) Paihia – Snells Beach

Nach der letzten Nacht in Paihia dürfen wir nochmals das Frühstücksbuffet von unserem Host Heinz aus der Schweiz geniessen. Auch heute ist das Highlight:

Brot mit knuspriger Rinde und Zopf, Made by Heinz. Hatten wir beides nicht mehr in den letzten 7 Wochen …

Zudem sehen wir noch von der Terrasse aus weit unten im Hafen von Paihia eine Gruppe von grossen Delphinen im Wasser herumtollen. Die Fährschiffe müssen warten bis diese wieder weg sind. Leider sind wir zu weit weg für ein Foto …

Nach dem Frühstück zeigt uns Heinz noch seine anderen B&B-Zimmer (viel grösser und schöner als unseres..), danach packen wir unsere Bagage zusammen und sind um 10 Uhr abfahrbereit. Unser nächstes Ziel ist weiter südlich kurz vor Auckland, die Snells Beach an der Ostküste. 180 km und ca. 3h Fahrzeit sind angesagt.

Esther ist heute die Fahrerin und so geht es auf der kurvigen Strasse „Number One“ zügig nach Süden. Bereits nach wenigen Kilometern machen wir in Kawakawa einen kurzen Halt:

Die meistfotografierte Toilette der Welt: Friedensreich Hundertwasser hatte in Kawakawa eine zeitlang gelebt und dort seine Spuren hinterlassen, unter anderem eine Art-Gallery und eben diese öffentliche Toilette. Ich konnte leider nur auf der Männerseite fotografieren, es hat für alle Grössen einen Pott.

Weiter gehts. Gegen Mittag machen wir etwa auf halber Strecke an der Ruakaka Beach Pause in einem netten Restaurant (Sea Change Cafe).

Das ist die Ruakaka Beach, mehrere Kilometer lang und kaum Menschen (es ist noch zu kalt). Das Haus rechts ist das „Surf Rescue House“, gesponsert von BP. Die haben weiter oben eine Raffinerie am Strand. So geht das …

Da wir gut in der Zeit sind, entscheiden wir uns, einen Abstecher (+ 3h) in das Kauri Museum zu machen, welches wir dazumal auf dem Weg nach Norden aus Zeitmangel ausgelassen haben.

Wir bezahlen unseren Eintritt und tauchen zum letzten Mal in die Welt der Kauri-Bäume ein. Das Museum hat den Schwerpunkt in der Verarbeitung dieser Bäume und der ganzen Infrastruktur rundum. Nachfolgend ein paar aus meiner Sicht spannenden Bilder aus dem Museum:

860 Jahre gewachsen und 1960 umgesägt. Dieser Kauri-Baum im Museum zeigt die Grösse dieser Bäume und die daraus entstehenden Probleme. Dieser Stamm (Kopf eines abgestorbenen Kauri-Baumes) hat 2.4 Meter Durchmesser und eine Länge von 5 Meter. Gewicht: 14’000 kg.
Zu Beginn mussten diese Riesenstämme mit Ochsen herausgezogen werden: 22 Ochsen wurden benötigt plus Personal. Das war noch 1930 der Fall.
Der Transport über lange Strecken wurde entweder über Flüsse gemacht oder, wenn nicht vorhanden, wurde eine Eisenbahn gebaut. Die Trassen werden teilweise heute wieder neu genutzt für die „neue“ Eisenbahn.
Dieser Caterpillar 60 wurde 1929 eingeführt und ersetzte ab da 8 Ochsengespanne mit total 112 Tieren und deren Personal für den Abtransport der schweren Kauri-Stämme aus dem Wald. Dieser Traktor war bis Ende 1969 in Betrieb !
Die Kettensägen revolutionierten die Arbeit der Holzfäller, immer schneller konnte das Holz geerntet werden. Dieses Bild zeigt die verschiedenen STIHL-Sägen über die Zeit.
Neben dem Holz wurde von den Kauribäumen auch das Harz genutzt. Um es zu ernten, wurden die Bäume verletzt und 6 Monate später konnte dann das Harz oder auch „Gum“ geerntet werden. Wenn es mehrere Jahrzehnte liegenblieb, versteinerte es. Verwendungszwecke siehe Tafel.

Die vielen Menschen, die hier in den Wäldern arbeiteten, hatten auch irgendwann mal Familien und Kinder, deshalb wurden Schulen aufgebaut. Eine ist in der Nähe des Museums noch vorhanden und kann besichtigt werden. Tiefe Einblicke in die Denke der damaligen Zeit geben diese Regeln für Lehrerinnen:

Das Leben als Lehrerin war schon anno 1915 nicht einfach. Ein Leben ohne Eiscrème …. unvorstellbar …

Nach dem „Exit through the gift shop“ machen wir uns wieder auf den Weg zurück auf den „One“ und dann weiter nach Süden. Es ist nicht mehr weit bis an unser Ziel und das Cafe vor dem Museum hat in der Zwischenzeit geschlossen. Nix mit Zvieri heute.

Gegen 17 Uhr treffen wir bei unserem B&B ein und werden von unserer Hostin Lauren nett begrüsst. Sie reserviert für uns auch noch in einem von ihr empfohlenen Restaurant, das „nur“ 10 km entfernt ist.

Die Evolutions-Story mal anders …

Abendessen: Matakana Market Kitchen, Matakana
Übernachtung: Tahi Lodge, Snells Beach